1) Love the one you’re with – Aretha Franklin
»Aretha Franklin ist eine Königin in jeder Hinsicht und der Inbegriff einer Powerfrau im Musikgeschäft. Selbst die anspruchsvollsten Lieder singt sie mit einer Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit, wie ich sie von keiner anderen Sängerin kenne. Während es bei anderen Sängerinnen einfach nur gequält und angestrengt klingt, schmettert sie ihre Lieder mit ihrer smoothen, lässigen, kräftigen, hingebungsvollen Stimme, dass ich jedesmal elektrisiert werde. Das Lied an sich liebe ich sehr, es ist ursprünglich von Crosby Stills and Nash. Ich mag diesen Dreher im Text: »If you can´t be with the one you love, why don´t you love the one you´re with.« Wenn es nur immer so einfach wär…«
2) Everybody loves you now - Billy Joel
»Billy Joel ist der Meister im erzählenden Songwriting. In seinen Texten verbirgt sich wunderschöne Poesie und es ist eine große Kunst, ganze Geschichten in einem kurzen Song zu packen. Man hat das Gefühl man wäre selbst ein Teil seiner Storys, wenn man seine Musik intensiv hört. In »Everybody loves you now« singt er sehr sarkastisch über jemanden, der es endlich geschafft hat, berühmt zu sein. Zwar wird man jetzt gefeiert und von allen bewundert und geliebt, aber eigentlich macht Ruhm ziemlich einsam. Man kann die Augen vor allem verschließen, was man nicht sehen möchte, umgibt sich nur noch von Ja-Sagern und mauert sich immer fester ein in seinen Kokon.«
3) I can’t make you love me (Live Version) – Bonnie Raitt
»Eine der wunderschönsten und zugleich tragischsten Balladen. die ich kenne. Man spürt in jeder Faser den Schmerz und die Traurigkeit dieses Liedes - und es wird klar, dass es mit der Liebe wohl leider doch nicht so einfach ist wie in Arethas »Love the one you´re with«. Ich hab das Lied zum ersten Mal gehört, als wir nach einem Konzert noch bis spät in die Nacht im Hotelzimmer gesessen sind und wir Musik aufgelegt haben. Als unser Gitarrist dieses Lied vorgespielt hat, sind wir alle einfach nur wehmütig am Boden gelegen. Es gibt auch eine Version von Adele und Bon Iver, aber die Emotion des Liedes trifft keiner so intensiv wie Bonnie Raitt.«
4) Lullaby – The Cure
»Ein Lied zwischen Wahnsinn und Albtraum und definitiv kein Gute-Nacht-Lied, das ich meinen Kindern vorspielen würde. Das Arrangement ist perfekt verzahnt: diese Bassline, die gefährlichen Streicher, die flüsternde Stimme, das monotone Schlagzeug. Und das alles so ineinander verwoben, dass es einen genau so verschlingt wie die Spinnweben Roberth Smith im Video. »Boys don’t cry« von The Cure war übrigens mein allererstes Lied, das ich mit 14 auf der E-Gitarre gelernt hab und mit meiner damaligen Punkrockband gespielt hab.«
5) Into The Great Wide Open – Tom Petty and the Heartbreakers
»Dieses Lied habe ich erstmals als kleines Mädchen bei einer Bandprobe der Rockband meines Onkels gehört und war sofort verliebt. Dieser und viele andere Songs von Tom Petty haben mich stets begleitet, weil sie allesamt das amerikanische Lebens und Freiheitsgefühl verkörpern, das auch in mir lebt. Es war unser Abschlusslied nach dem Abitur und es war wirklich so: Ab da standen für mich endlich alle Tore der Welt offen. Der Text ist genial – als ich selbst mal von meiner alten Plattenfirma den Satz »I don´t hear a single« gehört habe, war ich ob dieses Klischee Spruchs bestens vorbereitet.«
6) Urgent – Foreigner
»Okay, ich gestehe: Ich liebe Urgent. Ich hab mir das Lied als Teenager immer in der Disco gewünscht und dazu getanzt, als ob es kein Morgen gäbe. Die ganze Zeit wurde ich von Jungs angetanzt, aber ich wollte einfach nur die Musik hören, tanzen und die Welt vergessen - und zwar alleine. Wenn dann später noch das Saxophon einsetzt, habe ich das Gefühl zu explodieren. Auch wenn die Band nicht mehr in der Originalbesetzung spielt, war es ziemlich cool, ihr Konzert im Tollwood vor zehn Jahren zu eröffnen.«
7) ’Til summer comes around – Keith Urban
»Mein heutiger Mann und ich waren vor zehn Jahren zum ersten Mal in Hawaii. Wir haben uns ein paar CDs von uns unbekannten Künstlern gekauft. Keith Urban war auch dabei. Erst dachte ich: Oh Mann, ganz schön schnulzig… Aber es kam, wie es kam: Wir hatten außer diesen CDs keine Musik dabei, und so cruisten wir durch die schönsten Gegenden Hawaiis mit Keith Urban als Soundtrack… Vielleicht ist er sogar der Grund, warum ich jetzt seit sieben Jahren mit meinem Mann verheiratet bin, wer weiß? Ich liebe jedenfalls diese Lied, und dieses sehnsuchtsvolle Gitarrenlick im Hall ist göttlich. Ich habe Keith Urban kürzlich live in Melbourne gesehen, es war eines der schönsten und intensivsten Konzerte, auf denen ich je war. Keith darf für mich gerne schnulzige Texte singen, solange er es mit einer solchen Hingabe tut und nebenbei so meisterhaft Gitarre spielt.«
Foto: Silberpfeil PR