Die Welt hat das Faxen dicke

Axel Hacke hat hautnah miterlebt, wie das Faxgerät die Welt eroberte – damals, im Regen von Schladming '82. Doch die einst so revolutionäre Technik kommt heute nur noch lächerlich daher.

Illustration: Dirk Schmidt

Fast alle sind nun gegen das Faxgerät. Die deutschen Gesundheitsämter werden in der Pandemie höhnisch verlacht, weil sie oft noch mit Faxgeräten operieren und auch das meist nur von Montag bis Freitag. Im Bundestag sollen nach der Wahl 1600 Faxgeräte abgeschafft werden. In Japan wollte die Regierung den Versand von Faxnachrichten untersagen, der Protest Hunderter von Behördenmitarbeitern verhinderte das aber vorerst; die Leute wollen auf das Fax nicht verzichten. Na ja, Japan.

Ich kann mich gut an das erste Faxgerät erinnern, das ich benutzte. Es war kommodengroß und stand im temporären Büro, das die Süddeutsche Zeitung gemeinsam mit den Salzburger Nachrichten und dem Zürcher Tages-Anzeiger bei der Ski-Weltmeisterschaft 1982 in Schladming unterhielt. Bei dieser WM regnete es in der ersten Woche ununterbrochen, Skirennen fanden nicht statt. Sie wurden immerzu verschoben, es gab nichts zu berichten, aber wir, die beiden Alpinreporter der SZ, berichteten trotzdem. Wir schrieben Regenglossen, dachten uns Wasserski-Rennen aus und interviewten Franz Klammer zu Fragen des flüssigen Niederschlags.