Kaninchenkeule mit Backpflaumen

An die Töpfe, fertig, los – schmoren im Oktober ist famos! Am Anfang brauchen sie zwar viel Aufmerksamkeit, doch dann verwandeln sich Schmorgerichte fast von allein in aromatische Köstlichkeiten. Dieses Kaninchenrezept berührt mich auf zwei Arten ganz persönlich: Zum einen ist es eines meiner Leibgerichte, zum anderen begegnete mir in dieser Form mein Stallhase wieder, der von meiner Großmutter gehalten und von mir jeden Morgen gestreichelt wurde. Heute sehe ich das natürlich mit anderen Augen als damals. Die Kombination von Kaninchen mit den Backpflaumen, dem Speck und den Zitrusaromen ist ideal, denn das Fleisch verbindet sich hervorragend mit den in der Sauce vorhandenen Aromaten.

Kaninchenkeule mit Backpflaumen (für 4 Personen)
4 Kaninchenkeulen, ausgelöst, bis auf die Oberschenkelknochen
Salz,
Pfeffer
4 EL Butter,
1/2 l Rotwein,
4 cl Armagnac,
400 g Backpflaumen, entsteint
1 Gewürzbeutel (Schale von 1 unbehandelten Orange, 1 Lorbeerblatt, 3 Nelken, 2 Wacholderbeeren, 1 Stück Langpfeffer, 1 Scheibe frischer Ingwer) Kaninchenkeulen salzen und pfeffern. Butter in einem großen Topf erhitzen, das Fleisch darin goldbraun anbraten. Den Rotwein, den Armagnac und 125 ml Wasser dazugießen, dann die Backpflaumen und den Gewürzbeutel hinzufügen. Alles bei schwacher Hitze 40 bis 45 Minuten im geschlossenen Topf schmoren, ab und zu das Fleisch wenden. Kaninchenteile aus dem Topf nehmen, mit Salz und Pfeffer nachwürzen und auf vorgewärmten Tellern mit der Sauce nappieren. Nach Belieben die Sauce noch mit ein wenig Balsamicoessig verfeinern. Als
Beilage eignen sich Bandnudeln.

Christian Jürgens, 40, kocht im Hotel "Überfahrt" in Rottach-Egern am Tegernsee und schreibt neben Anna Sgrai, Anna Schwarzmann und Tim Raue für unser Kochquartett.
Nächste Woche: Lasagnette von Atlantik-Jakobsmuscheln mit Ingwer und Zitrone, von Anna Sgroi.