Es ist dem Genius der Jugend zuzuschreiben, dass sie nichts unversucht lässt. Auf der Suche nach dem richtigen Parfum ließ auch ich damals von meinem ersten Eau de Toilette ab, um ein Experiment zu wagen, das meine Mannwerdung entschieden beschleunigen sollte: Ich tropfte mir richtigen Alkohol an Halsschlagader, Schläfe und Handgelenk. Erst war der Beefeater-Gin meines Vaters dran, dann sein Glenfiddich. Zunächst roch man gar nichts. Dann, mit etwas mehr Whiskey drauf, wandte sich beim ersten Tête-à-Tête das Mädchen ausgerechnet während des Kussversuchs angewidert ab und rümpfte die Nase. Ich schob es damals auf feminine Unreife. Heute weiß ich, dass es genau andersherum war, ich war unreif. Daran erinnert mich »Ambré« von Baldessarini (Eau de Toilette Spray, 90 ml um 65 Euro): Als späte Reminiszenz an die Jahre der Hobbychemie genehmige ich mir einen Scotch auf Eis im knautschigen Ledersessel, um den leicht bitteren Geschmack hinunterzuspülen, den der Apfel der Erkenntnis hinterlassen hat.