Sagen Sie jetzt nichts, Birgit Minichmayr

Ein Interview, in dem die Schauspielerin nichts sagt und doch alles verrät.

Ihr Markenzeichen ist Ihre raue Stimme, das Ergebnis vieler Zigaretten. Würden Sie sich als süchtig bezeichnen?
Wie oft haben Sie schon versucht aufzuhören?
Auf der Bühne spielen Sie Huren, Mörderinnen und Drogensüchtige. Wie viel hat das mit der privaten Birgit Minichmayr zu tun?
Sie würden auch Goethes Gretchen zu einer Femme fatale machen, stimmts?
Obwohl Sie schon Hunderte Vorstellungen hinter sich haben, kämpfen Sie immer noch mit Lampenfieber. Wie äußert sich das?
Für die Bikini-Szenen in Ihrem neuen Film rannten Sie wie verrückt ins Fitnessstudio. Auf den Geschmack gekommen?
Sie passen nicht in die Kategorie der 08/15-Schönheiten. Froh drüber?
Sie singen ein sanftes Duett mit Campino: Wie haben Sie ihn derart zahm gemacht?
Wie reagieren Ihre Eltern, wenn Sie halbnackt auf der Bühne total aus sich rausgehen?
Sie waren Klosterschülerin. Zahlen Sie Kirchensteuer?
Alle Anderen erzählt eine komplizierte Liebesgeschichte. Wie oft wurde Ihr Herz schon gebrochen?
Sie kehrten aus Berlin wieder nach Wien zurück. Ist Berlin schon wieder out?
Wenn es hart auf hart kommt: lieber Theater oder lieber Film?

Name: Birgit Minichmayr
Geboren: 3. April 1977 in Linz
Beruf: Schauspielerin
Ausbildung: Schauspielstudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien
Status: Rauchigste Stimme seit Tom Waits Kurz vor dem Shooting rastet Birgit Minichmayr aus: Als sie in die Kantine des Wiener Burgtheaters kommt und an einem mitgebrachten Glas Sekt nippt, herrscht der Wirt sie an, das sei nicht erlaubt. Minichmayr schreit: »Du kannst mich mal!« – und leert ihr Glas in einem Zug. Dann umarmt sie den Wirt wie einen guten Freund. Was soll man sagen? Schauspielerin eben. Noch dazu – laut Klaus Maria Brandauer – »die bedeutendeste ihrer Generation«. Impulsiv ist die Oberösterreicherin auch, wenn sie als Medea oder Lady Macbeth auf der Bühne steht oder mit Campino im Duett singt. Für ihren aktuellen Film Alle Anderen (Kinostart: 18. Juni) bekam sie bei der letzten Berlinale den Silbernen Bären als beste Darstellerin – und ließ immerhin Konkurrentinnen wie Michelle Pfeiffer und Renée Zellweger alt aussehen.

Fotos: Paul Kranzler

Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.