Sagen Sie jetzt nichts, Eva Briegel

Die Musikerin Eva Briegel von Juli über die ganz große Welle, ihre Lieblingsbeschäftigung als Kind und die Entbehrungen des Mutterdaseins.

    Eva Briegel

    Geboren: 3. Dezember 1978 in Leonberg
    Beruf:
    Sängerin der Band Juli
    Ausbildung: Studium der Kunstgeschichte, Archäologie, Pädagogik,
    Psychologie, Germanistik, Medizin (ohne Abschluss)
    Status: Wellenreiterin

    Die Welle kam im Jahr 2004. Von irgendwoher aus der Provinz rollte sie heran, wurde größer und größer, und am Ende erfasste sie das ganze Land. Die perfekte Welle hieß das Lied, das die Band Juli vor zehn Jahren bekannt machte. Ein Sommerhit. Eine Hymne, beschwingt mitgesungen von Menschen an Baggerseen und in Cabriolets. Eva Briegel war damals die niedliche Frontfrau. Es gab zu der Zeit einige davon, zum Beispiel Stefanie Kloß von Silbermond oder Judith Holofernes von Wir sind Helden. Sie alle sangen deutsch, die einen mehr, die anderen weniger intelligente Texte, vor allem aber sahen sie mit ihren abgewetzten Jeanshosen und Sommerkleidchen alle aus wie unanstrengende Indie-Mädchen ohne Interesse an einem Abschluss in BWL. Inzwischen lebt Eva Briegel in Berlin und hat eine vierjährige Tochternamens Yoko – übrigens zusammen mit dem Gitarristen der Band MIA. Dementsprechend geht es auf Julis neuem Album Insel um das Lebensgefühl junger Erwachsener, darum, den richtigen Platz im Leben zu finden. Alles schon mal da gewesen, schon klar, aber viele Menschen mögen es gern. Also: Juli sind kein Teenager-Ding, im Grunde waren sie es auch nie, sondern eine ziemlich gute deutsche Popband.

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    Fotos: Alfred Steffen