Sagen Sie jetzt nichts, Jane Goodall

Ein Interview, in dem die Forscherin nichts sagt und doch alles verrät: über ihre Spitznamen, Affentänze und die dunkle Seite der Schimpansen.

    Name: Dame Valerie Jane Goodall
    Geboren: 3. April 1934 in London
    Beruf: Verhaltensforscherin
    Ausbildung: Sekretärin, Promotion an der Universität Cambridge
    Status: Sie laust der Affe

    Gleich zu Beginn ihrer Karriere 1960 sorgte Jane Goodall für einen Skandal: Im Dschungel von Tansania studierte sie das Verhalten von Schimpansen - und gab ihnen Namen statt Nummern. Ein Unding, fanden viele Wissenschaftler. Doch Goodall, die damals kein adäquates Studium vorweisen konnte, bestand darauf. Sie fand heraus, dass Affen Werkzeuge benutzen und im Rudel andere Affengruppen attackieren. Vor allem wurde sie zur populärsten Fürsprecherin der Schimpansen. 1965 promovierte sie ohne vorheriges Bachelor-Studium mit einer Ausnahmegenehmigung an der Universität Cambridge, 1977 gründete sie das Jane Goodall Institute for Wildlife Research und setzt sich seither für den Schutz bedrohter Affenarten en. 2010 erschien der Dokumentarfilm Jane's Journey. Angesprochen wird sie meist auf den Film Gorillas im Nebel, der handelt aber von der Gorillaforscherin Dian Fossey. Diese starb jedoch bereits 1985, Jane Goodall dagegen ist quicklebendig. Für das Interview im »Bayerischen Hof« in München hat die 78-Jährige nur eine Bedingung: Keine Nahaufnahmen ihres rechten Daumens - die Fingerspitze hat ihr einst ein verstörter Laboraffe abgerissen.

    Fotos: Frank Bauer