Sagen Sie jetzt nichts, Reinhold Beckmann

Moderator Reinhold Beckmann über Thilo Sarrazin, Rockballaden und den Gesichtsausdruck, der einen Talkmaster in Bedrängnis bringt.


    REINHOLD BECKMANN

    Geboren: 23. Februar 1956 in Twistringen
    Beruf: Moderator, Talkmaster, Musiker
    Ausbildung: Lehre zum Radio-, Fernseh- und Videotechniker; Studium der Germanistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften (abgebrochen)
    Status: Hör mal, wer da singt

    Er kommt mit Lederjacke und Gitarrenkoffer. Ein bisschen ungewohnt ist das noch – nicht nur für ihn. Reinhold Beckmann, der Seelenstreichler der ARD, macht jetzt ganz offiziell Musik. Und womöglich kommt das gerade recht. Denn Beckmann hört mit Beckmann auf, freiwillig, nach 15 Jahren. Vielleicht hat ihm nichts so viel Respekt eingebracht wie der Verzicht auf seine eigene Sendung. Der schlaue Hund Beckmann, hieß es danach, der endlich das JauchMaischbergerWillPlasbergBeckmann-Gezanke beendet. »Ich kann auch ohne Fernsehen glücklich sein«, hat er mal gesagt. Man muss ihm das nicht glauben, aber man kann ihn ein bisschen aus der Ferne beobachten, ob er es ohne die Talkshow hinkriegt. Seit zwei Jahren gibt er schon kleinere Konzerte, nach seiner letzten Sendung im Oktober will er auf große Tournee gehen. Bei allem sowieso vielleicht heißt sein Album, eine Mischung aus Rock, Jazz, Country und ein bisschen Bossa Nova. Eine unserer Fragen lautet: »Wer ist ehrlicher: der Musiker oder der Talkmaster Reinhold Beckmann?« Er zögert. »Können wir die Frage nicht schieben?«, bittet er. Wir können. Vielleicht muss er die Antwort ja erst noch herausfinden.

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    Fotos: Frank Bauer