Sagen Sie jetzt nichts, Sebastian Koch

Ein Interview, in dem der Schauspieler nichts sagt und doch alles verrät: über geschichtsträchtige Rollen, Begierde und die Endstation Promi Dinner.

    Name: Sebastian Koch
    Geboren:
    31. Mai 1962 in Karlsruhe
    Beruf:
    Schauspieler
    Ausbildung:
    Schauspielstudium an der Otto-Falckenberg-Schule
    Status:
    Er ist Koch, die anderen sind nur Kellner

    Schauspieler – das ist Fluch und Segen – verkörpern auf der Leinwand das Leben anderer. Ein Fluch ist es, wenn sie scheitern, weil ihr Gesicht, ihre Mimik und Gestik, ihre gesamte Haltung vom Zuschauer als Schauspiel entlarvt wird. Ein Segen wird es, wenn dies nicht geschieht: wenn man erschrickt vor den Visionen eines Albert Speer, wenn man mit dem bekümmerten Klaus Mann mitleidet, wenn man versteht, warum Andreas Baader zum Staatsfeind Nummer eins aufsteigen konnte, und wenn man mit einem Kloß im Hals dabei zusieht, wie die Stasi die Liebe zweier Menschen zerstört. Das Leben der Anderen war Sebastian Kochs bisher erfolgreichster Film, das Drama gewann 2007 den Oscar und viele andere Preise. Aber der Titel dieses Films passt auf keinen anderen Schauspieler besser als auf Sebastian Koch. Während man in Deutschland auf einen Schauspieler wartet, der in Hollywood Geschichte schreibt, hat Koch in den vergangenen Jahren mit Filmen wie Speer und er, Das Todesspiel, Die Manns oder Stauffenberg deutsche Geschichte verkörpert.

    Fotos: Tibor Bozi