Sagen Sie jetzt nichts, Sibel Kekilli

Ein Interview ohne Worte, in dem die hochgelobte Schauspielerin nichts sagt und doch alles verrät: über kleine Filme, fiese Bild-Schlagzeilen und die Stadtverwaltung Heilbronn.

     

    Name: Sibel Kekilli Geboren: 16. Juni 1980 in Heilbronn Beruf: Schauspielerin Ausbildung: Mittlere Reife, Verwaltungsfachangestellte Status: Miss Altona Es gibt Schauspieler, die spielen immer die gleiche Rolle: Danny DeVito den Gauner, Sylvester Stallone den Underdog, Bully Herbig sich selbst. Sibel Kekilli, denkt man, wäre auch so ein Fall. Da war sie doch diese Türkin, die gegen die Moralvorstellungen ihrer Eltern aufbegehrt, Gegen die Wand hieß der fantastische Film von Fatih Akin. Und jetzt, in Die Fremde, spielt sie schon wieder eine türkischstämmige Deutsche, die um ihre Selbstbestimmung und ihren Sohn kämpfen muss. Dass Kekilli in den letzten Jahren auch eine Italienerin und eine Deutsche namens Nadja Hartmann (in Wedels Gier) dargestellt hat, wissen viele nicht. Die Filme waren kleiner, keine Blockbuster, nichts, worüber die Leute in der U-Bahn reden. Sibel Kekilli sagt, sie mache nur das, was ihr Spaß macht, sie lasse sich von niemandem dreinreden und überhaupt sei sie sehr unabhängig. Ob das stimmt, ob das überhaupt geht, so frei zu sein, das weiß nur sie selbst, ja vielleicht nicht mal sie.

    Fotos: Frank Bauer