Sind Fischstäbchen gesund?

Ob Fischstäbchen eine gute Omega-3-Quelle sind und wie gesund die Panade ist, erklärt eine Fachfrau. 

Illustration: Ryan Gillet

Heike Lemberger ist Diplom-Oecotrophologin, Kochbuchautorin und Ernährungsberaterin am Institut für Sport- und Bewegungsmedizin an der Universität Hamburg. Sie ist auf die Beratung von Herz- und Kreislauf spezialisiert und Referentin der essakademie, einer Fortbildungsplattform für Ernährungsexperten.

»Fischstäbchen enthalten Omega-3-Fettsäuren in geringer Menge, sind aber keine gute Quelle. Oft werden Kinder mit den panierten Stäbchen an den Genuss von Fisch herangeführt. Einmal im Monat sind Fischstäbchen völlig in Ordnung, besonders für Menschen, die sonst keinen Fisch essen. Noch gesünder wäre, wenn man einen fettreichen Fisch isst, der mehr Omega-3-Fettsäuren enthält, ihn selbst in Ei und Mehl wendet und mit Olivenöl anbrät.

Grundsätzlich gilt: Fisch ist gesund. Er liefert Eiweiß, wichtige Mineralstoffe wie Jod, Selen, beides wichtig für die Schilddrüse und Stoffwechsel, und Kalium, das beruhigend auf das Nervensystem wirkt. In Fisch ist auch Eisen, das die Blutbildung unterstützt und damit die Sauerstoffversorgung, und Zink enthalten, was wiederum das Immunsystem stärkt, die Wundheilung fördert, sowie das Zellwachstum und die Gesundheit von Knochen, Nägel und Haaren. Außerdem wirken die Omega-3-Fettsäuren im Fisch entzündungshemmend, sie sind wichtig fürs Gehirn, Augen, Herz und Gelenke sind. Der Körper kann diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren nicht selbst bilden – sie müssen über die Ernährung aufgenommen werden.

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In Fischstäbchen steckt in der Regel Alaska-Seelachs, ein magerer Fisch. Doch die Omega-3-Fettsäuren sind vor allem in fettreichen Fisch enthalten, wie in Lachs, Makrele und Hering. Fettarme Fische wie Seelachs, Hecht oder Kabeljau besitzen weniger Omega-3-Fettsäuren. In Analysen sind es 0,2 bis 0,5 Gramm auf 100 Gramm Fisch. Hingegen sind es bei den fettreichen Fischen ein Gramm auf 100 Gramm. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt circa 250 Milligramm Omega-3-Fettsäuren täglich. Um so viel aufzunehmen, muss ich fünf bis sechs Fischstäbchen essen.

Doch ungesund ist die Panade. Ein Fischstäbchen wiegt 30 Gramm. Die Hersteller weisen aus, dass davon 80 Prozent Fisch sind. Meiner Erfahrung nach stimmt das nicht ganz. Das Verhältnis variiert stark nach Marke. Je günstiger die Packung im Supermarkt, desto dicker ist die Panade. Bei manchen sind es 50 Prozent Fisch und 50 Prozent Panade. Doch sie enthält kein hochwertiges Fett, sondern Sonnenblumen- oder Rapsöl. Außerdem Zusatzstoffe, Aromastoffe und viel Salz.«