Gabriele Kaufmann, Oecotrophologin im Referat für Gesunde Ernährung beim Bundeszentrum für Ernährung, erklärt, worauf es bei der Lagerung der kleinen Knollen ankommt:
»Mit einem Wasseranteil von 94 Prozent zählen Radieschen zu den sehr wasserreichen Gemüsearten. Dieses verlieren sie bei längerer Lagerung recht schnell und werden durch fortschreitenden Wassermangel schrumpelig. Zwischen Einkauf und Verzehr sollte also nicht zu viel Zeit vergehen. Wenn man sie möglichst direkt verwendet, schmecken die Radieschen nicht nur am besten, sondern enthalten auch noch die meisten Nährstoffe. Sollte der direkte Verzehr doch nicht stattfinden, sind sie in einer luftdicht verschlossenen Kunststoffbox im Gemüsefach des Kühlschranks am besten aufgehoben. So schützt man auch die Aromen des Gemüses besser. Vorher sollte man allerdings die Blätter entfernen, da sie den Radieschen noch zusätzlich Wasser entziehen.
Waschen sollte man Gemüse und Obst generell erst kurz vor dem Verzehr, da man so auch ihre natürlichen Schutzschichten entfernt, was ebenfalls die Haltbarkeit verkürzen kann. Bei korrekter Lagerung halten sich die Radieschen dann etwa fünf Tage. Direkt beim Einkauf ist außerdem ein Blick auf die Blätter ratsam: Sind diese bereits gelblich und trocken, kann man sich sicher sein, dass sie schon eine Weile liegen. Notfalls lassen sich Radieschen auch einfrieren, verlieren dadurch allerdings ebenfalls ihre Knackigkeit und an Aroma; dann besser eine Suppe kochen und diese einfrieren.
Sind die Radieschen bereits schrumpelig, ist es möglich, sie kurzzeitig in ein Wasserbad zu legen. So können die kleinen Knollen wieder Wasser aufnehmen und ‘entschrumpeln’ sich etwas. Aber wie frisch geerntet werden sie dadurch nicht wieder und verlieren obendrein Anteile wasserlöslicher Nährstoffe. Aber auch leicht schrumpelige Radieschen lassen sich noch prima verwenden, beispielsweise kann man sie gewürfelt in einen Quark rühren, in eine Suppe geben oder zu einem Brotaufstrich mit Frischkäse pürieren.
Übrigens: Auch die Radieschenblätter kann man essen, beispielsweise feingeschnitten in einem Salat oder als Pesto verarbeitet. Sie sollten möglichst schnell nach dem Einkauf verwendet oder getrennt von den Knollen aufbewahrt werden. Gröbere Stiele sollten entfernt werden, da sich in ihnen stärker Nitrat anreichern kann. Wenn die Blätter mitverwendet werden sollen, empfehle ich wegen möglichen Rückstandes von Schadstoffen immer Bio-Ware zu nutzen.«