Du bist noch nicht ganz wach, da ist das Rauschen der Straße schon da und ganz nah. Oder noch da und ganz nah. Du liegst quasi auf der Kreuzung, zwei mehrspurige Straßen plus Straßenbahn plus Haltestellen, und wenn du dich davon jetzt abschrecken lässt, bist du selbst schuld. Denn so eine Nacht im Wohnwagen beziehungsweise Trailer – er kommt aus den USA und glänzt von Kopf bis Fuß silbern – ist eine Erfahrung für sich. Es ist fußkalt, das schon, und es ist laut, das auch. Aber es liegt etwas absurd Befriedigendes darin, ein Teil der Kreuzung und ein Teil der Stadt zu werden. Du fühlst dich fast geborgen, wenn du in deiner Kuhle liegst, die Lichter der Autos an der Decke tanzen und die Ampelschaltung dafür sorgt, dass die weiße Bettwäsche sich rötlich oder grünlich färbt. Beim Blick aus den Seitenfenstern kannst du sehen, was die Leute in der Straßenbahn lesen. Durch die Dachluke schaust du direkt in den Himmel, schwarz und voller Sterne in der Nacht, leicht rosafarben am frühen Morgen. Wenn es nicht zu kalt ist, kannst du dich am frühen Morgen zum Wachwerden auf die Treppe des Trailers setzen, das macht so eine Art Gartengefühl. Du kannst aber auch gleich hinübergehen ins Hotel und frühstücken, sie sind dort früh auf den Beinen, und das Frühstück ist so gut, dass vor allem junge Wiener an freien Tagen extra herkommen, um Eggs Benedict zu essen. Und Honig von den Bienen auf dem Dach, mit selbstgebackenem Brot.
Hotel Daniel
Landstraßer Gürtel 5
1030 Wien
Tel. 0043/1/90 13 10
Trailer ab 120 Euro, DZ ab 98 Euro