Der geschwungene, meerblaue Eckbau ist ein beliebter Nachbarschaftstreffpunkt im Stadtteil Kreis 4. Das spricht schon mal sehr für den Charme eines Hotels. An den Wochenenden begegnet man Anwohnern im gehobenen Schlabberlook auf der Sonnenterrasse beim »Käseplättli«-Brunch oder beim Yoga im hoteleigenen Studio. Das Hotelrestaurant »Hermans Wohnzimmer« dient gleichzeitig als Bibliothek, Cocktaillounge und Freiberuflercafé. Wer ist dieser Herman? Der Namenspatron Herman Greulich, Vorkämpfer der Schweizer Arbeiterbewegung, gründete 1888 die Sozialdemokratische Partei der Schweiz. An ihn erinnert man sich im linksliberalen Teil Zürichs gern – während der Kellner Babykokosnusswasser für 8,50 Franken an den Designertisch bringt. Aber für Züricher Verhältnisse sind die Zimmer immer noch erschwinglich. Weiterer Pluspunkt: die ruhige, aber zentrale Lage, in 15 Fußminuten ist man fast überall. Das Interieur kommt ausgesucht und unaufgeregt daher, schlicht, aber nie unpersönlich. Ein ideales Großstadthotel für einen Wochenendbesuch oder eine Dienstreise. Die schönsten Zimmer im »Hotel Greulich« befinden sich in einem Flachbau im Innenhof. Auf dem Weg dorthin durchquert man einen kleinen, inmitten der Betonarchitektur surreal wirkenden Birkenhain mit entzückenden Gartenstühlen. Am liebsten möchte man den ganzen Nachmittag hier sitzen und nur in den Himmel blicken.
Hotel Greulich
Herman-Greulich-Straße 56
8004 Zürich
Tel.: 0041/43/234 42 48
Übernachtung ab 128 Euro im Doppelzimmer
Frühstück 22,50 Euro
Foto: Mark Kniedermann