Städte machen müde. Man läuft und läuft und schaut um diese Häuserecke und will noch dahin und das sehen, und dort ein Selfie und hier ein Museum. Am Abend sind die Füße wund und die Beine so schwer, dass man, einmal zum Hotel zurückgekehrt, es nicht noch einmal verlassen will, um essen zu gehen. Die einen begnügen sich dann mit dem, was im Rucksack herumliegt: einem Apfel, einem trockenen Butterbrot, ein paar Keksen. Das sind diejenigen, die in der Nacht um drei vor Hunger aufwachen. Die anderen gehen ins Restaurant im Hotel. Diese Restaurants sind oft nur genau so gut, wie sie für erschöpfte und verzweifelte Kunden sein müssen.
Das »Hotel Kong Arthur« in Kopenhagen ist eine Ausnahme. Es hat nicht nur ein gutes Restaurant, es hat drei. Sie alle sind eigenständig, mit jeweils eigenem Eingang zur Straße, aber auch mit Zugang über denselben Hinterhof, weil die Restaurants im selben Häuserblock liegen: ein Italiener (die Lammkrone!), ein Spanier (Lachs-Mango--Tapas mit Sesam!) und ein Japaner (ich war am dritten Abend noch mal beim Italiener, Verzeihung, ich konnte nicht anders). In allen drei Restaurants sitzen auch Einheimische - immer ein gutes Zeichen. Aber das Hotel, von dem man in wenigen Schritten so verschiedene Restaurants erreicht, ist nicht nur für müde Gäste hervorragend geeignet. Sondern auch für Eltern, deren Freiheit abends ja nur so weit reicht wie der Radius ihres Babyfons.
Hotel Kong Arthur
Nørre Søgade 11
1370 Kopenhagen, Dänemark
Tel. 0045/33111212
Doppelzimmer ab 140 Euro
Foto: Mauritius Images/Philip Game/Alamy