Sich aus dem Fenster lehnen, nachdenken. Das kann man im »Hôtel Sorbonne« besonders gut. Erstens, weil es praktisch an der alten Pariser Universität klebt. Zweitens, weil es früher ein Studentenwohnheim war. Wer hat hier seine Socken getrocknet? Wer sich eine Suppe gekocht, ist über Büchern eingeschlafen? Heute hängen Tapeten in Aubergine, Minze, Silber und Erbsgrün an den Wänden. Doch studentisch eng ist das Haus geblieben, die Holztreppe, die Gänge, die Zimmer. Gegenüber ist die lange Fassade der Sorbonne zu sehen mit den vergitterten Fenstern der Vorlesungsräume. Wer hat hier nachgedacht? Thomas von Aquin, Marie Curie, Françoise Sagan, Daniel Cohn-Bendit. Studenten treiben sich hier auch heute noch herum, mit iPhone am Ohr. Beugt man sich frühmorgens aus dem Hotelfenster, wenn der Himmel über der Universität noch rosa ist, stehen die livrierten Wachposten schon an den Zugängen. Abends dringt Musik die Fassade herauf. Noch einmal auf die Straße gehen? Oder doch ein bisschen Handwäsche? Über der Badewanne lässt sich eine Leine spannen – gutes Design, Verankerung aus Edelstahl. Daran kann man wunderbar Strümpfe trocknen.
Hotel Sorbonne, Paris
Da wo schon Thomas von Aquin und Marie Curie nachgedacht haben, tummeln sich auch jetzt tausende Studenten. Fenster auf und Wissen einatmen. Nebenbei werden auch angeleinte Strümpfe wunderbar trocken.