»Haben wir schon ein Hotel?« – auf Familienreisen fällt dieser Satz unserer Kinder noch häufiger als »Ich hab Hunger«. Das hat mit unserer Art des Reisens zu tun: Wir haben meistens nur ein grobes Ziel und entscheiden dann spontan, wo wir es schön finden. Je nach Wetter- oder Gefühlslage ändern wir auch mal die Route. Irgendwie findet sich immer eine Unterkunft – und manchmal ist das Glück mit den Planlosen: In Saint-Malo war laut booking.com alles ausgebucht. Trotzdem telefonierten wir ein paar Hotels ab. Im »Le Valmarin« war tatsächlich kurzfristig das Familienzimmer frei geworden, eine Stunde später standen wir vor diesem herrschaftlichen Haus mit großem Park drum herum. Im 18. Jahrhundert hatte es einem wohlhabenden Reeder gehört, erklärte uns die Frau an der Rezeption. Deswegen hängen an den tapezierten Wänden viele Bilder und Zeichnungen von Schiffen.
Überhaupt wurde bei der Einrichtung sehr offensichtlich versucht, den historischen Charakter zu konservieren: mit Toile-de-Jouy überzogene Stühle und Betten, getäfelte Türen, weiß getünchte alte Möbel. Wer Antiquitäten mag und nichts gegen knarzende Dielen hat, wird es hier lieben. Außerdem kann man bei schönem Wetter im Park hinter dem Haus frühstücken. Die Lage ist in jedem Fall zu empfehlen: Das Hotel liegt südlich vom überlaufenen Stadtkern von Saint-Malo, nah zum Strand und in der Nähe vieler kleiner Cafés und Restaurants. Wir landeten im tollen Bistrot »Le Bulot« – natürlich ohne Reservierung.
Hôtel Le Valmarin
7 Rue Jean XXIII, 35400 Saint-Malo, Frankreich
Tel. 0033/2/99 81 94 76
DZ um 162 Euro/Nacht
Über levalmarin.fr
