Isch ur-gut, echt«, sagt die junge Frau an der Rezeption, und wenig später sitzt man auf ihr Geheiß in einem bunten Einer-Sessellift von 1957 und fliegt Beine baumelnd über die Weinreben. Und während man so ins Tal blickt, werden einem die Gegensätze, die die Gegend um Meran prägen, bewusst: Palmen und mindestens sechs Monate im Jahr schneebedeckte Berge, Harleys unten und Haflinger oben. Auch dieses neue Hotel vereint Gegenpole: eine alte Jugendstilvilla, um einen modernen Holzanbau erweitert. Es gibt Porridge vom Londoner Koch zum Frühstück, aber Marmeladen von Hannelore, einer Nachbarin.
Die Leitung haben drei Frauen inne: Paula und Judith Kiniger, 25 und 26, und ihre Mutter Heidi. 15 von 17 Mitarbeitern der »VillaVerde« sind weiblich, die Belegschaft wurde über Instagram rekrutiert. Die Idee der Kiniger-Frauen: die Annehmlichkeiten eines 4-Sterne-S-Hotels (Wellness, Infinity-Pool) mit den Freiheiten einer Apartment-Anlage zu vermählen. Die Gäste nicht mit einer Halbpension ans Haus zu fesseln, sondern sie die Restaurants der Gegend entdecken oder auf dem Balkon picknicken zu lassen: mit Speck, Schüttelbrot, Rotwein. Alle rieten den Betreiberinnen, die Küchenzeilen aus den Ferienwohnungen zu nehmen. Sie blieben bei ihrem Konzept. Viel Holz, schöne Stoffe, viel Lindgrün und Rosé, in jedem der geräumigen Apartments eine andere Antiquität, gesammelt auf Flohmärkten.
So viel Design und Platz kosten leider, haben aber zur Folge, dass man auch vom Kurzurlaub lange etwas hat.
VillaVerde
Alte Landstraße 12
39022 Algund bei Meran, Italien
Tel. 0039/0473/86 16 00
Apartment ab 259 Euro pro Nacht
villaverde-meran.com