Die letzten Minuten im Hotelzimmer, kurz bevor man schließlich die Tür hinter sich zuzieht. Ein Moment existenzieller Verunsicherung. Habe ich was vergessen? Erwische ich den Zug? Und jedes Mal: Wohin mit dem Trinkgeld für das Zimmerpersonal? Ein Schein kommentarlos irgendwo auf dem Tisch könnte wirken, als hätte man gönnerhaft seine Hosentasche ausgeleert. Also lieber Münz-Türmchen? Kommt irgendwie pedantisch daher. Und weil kein Schreibgerät so zuverlässig versagt wie Hotelzimmerkugelschreiber, scheidet eine münzverzierte Dankesnotiz meistens ebenfalls aus. Was tun? Spontan-Umfrage im Freundeskreis: Eine rollt ein Handtuch im Waschbecken zusammen und legt das Geld hinein. Ein anderer hält das Kopfkissen für den einzig akzeptablen Ort. Das »Hotel Kimpton De Witt« in Amsterdam – perfekt gelegen in Laufnähe zu Bahnhof, Grachten und Museen, mit Gratisfahrrädern und dem wunderbaren Restaurant »Wyers«, wo ein Koch aus Brooklyn unfassbar zarte Kalbskoteletts auf Holzkohle grillt – hat eine tolle, weil subtile Lösung für das Trinkgeldproblem gefunden. Im tipptopp elegant eingerichteten Zimmer steht ein lächelndes Sparschwein aus weißem Porzellan, mit blauem Muster verziert, ein Designstück aus niederländischer Produktion, unaufdringlich, aber nicht zu übersehen. Und während die Euromünzen hineinklackern, denkt man: Eine Sorge weniger. Und gibt ein Extra-Trinkgeld für die gute Idee.
Kimpton De Witt
Nieuwezijds Voorburgwal 5
1012 Amsterdam, Niederlande
Tel. 0031/20/620 05 00
DZ ab 180 Euro
kimptondewitthotel.com
Foto: John Lewis Marshall