Da glaubt man, nur in ein nettes Vier-Sterne-Hotel nach Rostock zu fahren, eines, wie es viele gibt - und dann kommt man drei Tage aus dem Staunen nicht raus. Einst betrieb das Ehepaar Weiß die erste private und gewerbliche Sauna der DDR. Die Mauer fiel, und die Besitzer bauten an der Stelle ein Hotel, das seit sechs Jahren ihr Sohn Benjamin leitet.
Und weil Gesang und Rockmusik dessen Leidenschaft sind, eröffnete er im Hotel einen Rockkeller und tritt im Winter freitags selbst dort auf. Die Vorstellungen sind schnell ausverkauft, es gibt ein wenig Handlung und viele Videoeinspielungen, hauptsächlich aber singt und spielt der Hotelchef mit seinen Kumpels alle Hits von The Doors bis Jimi Hendrix. Das Publikum tobt. Einen solchen Ruf hat der Rockkeller, dass an den Tagen ohne Vorstellungen Bands wie Karat dort abhängen. Da unten darf geraucht werden, Rockmusik läuft immer, oft Konzertmitschnitte wie der vom Wembley-Konzert der Gruppe Queen. Auch Charlie Watts von den Rolling Stones war schon im »Trihotel«, ein Foto mit Benjamin Weiß belegt es.
Oben im Hotel kann, wer will, das »Kuschelweekend« samt Badevergnügen in der Partnerwanne buchen und einen Blick in die Showküche des Restaurants »5 Elemente« werfen. Es gibt Augenblicke, da ist man dann aber doch mal um die Ruhe des Schweizer Waldes ganz froh, der direkt hinter dem Hotel beginnt.
Trihotel am Schweizer Wald
Tessiner Straße 103, 18055 Rostock,
Tel. 0381/659 70
DZ ab 74 Euro.
Foto: Jens Scholz