Savoy, London

Gut, Marlene Dietrich tanzt hier nicht mehr auf dem Tisch, aber der Besuch im Savoy lohnt sich dennoch. Auch wegen den anderen Gästen.

Man kann in einem Hotel übernachten, man muss es aber nicht. Denn manche Hotels sind wie ein Theater, ach was, besser als jedes Theater. Sparen Sie sich also das Geld für zwei Musical-Karten im nahe gelegenen Theatre District und investieren Sie es lieber in zwei Gläser Champagner in der »Beaufort Bar« im erst vor wenigen Monaten wiedereröffneten Londoner »Hotel Savoy«. Erstens, weil Sie hier Szenen atemberaubenden Glamours erleben werden, und zweitens, weil Sie all das im schönsten nur denkbaren Bar-Ambiente beobachten.

Früher, also bevor das »Savoy« für drei Jahre seine Türen schloss, um all die Wonnen eines modernen Hotels in das alte Gemäuer zu schrauben, früher, als hier Marlene Dietrich, Humphrey Bogart, Audrey Hepburn und Fred Astaire auf den Tischen tanzten, da war an Stelle der »Beaufort Bar« eine Cabaret-Bühne. Der Hoteldesigner Pierre Yves Rochon hat daraus eine schwarz-goldene Schatulle zeitloser Schönheit gemacht: Nichts von all dem Art déco ist also original, alles neu und dennoch magisch. Gesungen wird hier immer noch, bisweilen auch getanzt, vor allem aber wird hier das gemacht, wofür eine Bar bestimmt ist: getrunken und gelebt.

The Savoy, Strand, London, Tel. 0044/20/78 36 43 43, www.fairmont.com/savoy, Glas Champagner ab 10 Euro, DZ ab ca. 300 Euro.