Natürlich lebt ein Ort wie Mira von seiner Nähe zu Venedig. Gerade mal 15 Minuten mit dem Wassertaxi zum Canal Grande, 25 Minuten mit dem Bus zur Piazzale Roma, dreißig mit dem Vaporetto nach Zattere. Die »Villa Margherita« ist auch im venezianischen Stil gehalten: 19 Zimmer, 200 Jahre alt, mit großem Park und neuen Wandfresken, auf denen die Frauenbusen so unförmig erscheinen, wie sie vor 400 Jahren gemalt wurden. Das Hotel war zunächst nur ein Restaurant. Vater Remigio Dal Corso hatte zuvor fünf Jahre als Koch bei Dallmayr in München gelernt, Mutter Valeria bediente. Vor 35 Jahren begannen sie in der »Villa Margherita« den Hotelbetrieb, vor zwanzig Jahren übernahm die Familie noch die »Villa Franceschi«, keine fünf Minuten entfernt, die ist sogar 400 Jahre alt. Der Architekt gehörte zur Palladio-Schule, die »Villa Franceschi« hat 35 000 Quadratmeter Park und einen Gemüsegarten, in dem Signore Dal Corso die Zucchiniblüten und Tomaten für sein Risotto anbaut. Er kocht immer noch jeden Abend. Sein Sohn Alessandro managt die beiden Häuser, er hat die jährliche Schuhmodenschau, einige Filmstars und Hochzeitsgesellschaften als Kunden gewonnen. Bei den Dal Corsos ist es, als wohnte man in einer historischen Filmkulisse. Man lustwandelt im Park, trinkt zu jeder Gelegenheit Prosecco und staunt, dass Grünwalder Bauherren ihre Villen nicht in Mira abkupfern. Und zwischendurch tut man sich den Tourismus-Wahnsinn in Venedig an.
Romantik Hotel »Villa Margherita«
Via Nazionale 416
Mira, Venedig
Tel. 0039/041/4265800
DZ ab 124 Euro
Fotos: Villa Margherita