Farbenlehre

Rot anlaufen, braun werden, blau sein: über körperliche Farbcodes. 

Spieglein, Spieglein an dem Strand: Tasche »Lunch Box« aus Kalbsleder, von Celine by Hedi Slimane. 

Foto: Namsa Leuba

Die Bedeutung von körperlichen Farbveränderungen ist bei uns relativ eindeutig geregelt. Wer rot wird, schämt sich. Wer grün wird, hat die falschen Muscheln gegessen. Bleich um die Nase steht universal für: Leg dich mal lieber hin! Wer braun ist, war vermutlich im Urlaub, Orange bedeutet, dass er dabei die Sonnencreme vergessen hat, Gelb ist irgendwas mit der Niere, und wer so richtig blau ist, nun ja, dem geht es vielleicht gerade noch gut, bald aber nicht mehr. Das sind alles Farbcodes, die am Gesicht abgelesen werden. Hat man hingegen Farbe an den Händen, bedeutet das meistens nur, dass man gerade dabei ist, seine Wohnung zu streichen, dass man Kinder hat oder es in der Küche eine Kollision mit Roter Bete gab. Also alles eigentlich schöne Sachen, die keinen Anlass zur Sorge geben. Hier auf dem Bild sieht man, dass es auch noch einen anderen Grund geben kann: Wer sich die Hände mutwillig färbt, will damit vielleicht einfach nur Aufmerksamkeit auf die neue Tasche lenken, die sie gerade tragen.