Neulich schenkte ich meiner Mutter Karten für die Harlem Globetrotters. Das ist eine Show-Basketball-Truppe, früher mal berühmt. Aus der Zeit stammt auch ihre Begeisterung, jedenfalls war Globetrotters so ziemlich das erste englische Wort, das ich hörte. Achthundert Jahre später kamen die also plötzlich in die Olympiahalle, das hätte mich schon stutzig machen müssen. Wir saßen ganz oben, die Karten unten waren sagenhaft teuer. Was die nächste Stunde ablief, lässt sich schlecht in Worte fassen, eine Show war es eher nicht, auch Basketball spielte keine große Rolle. Etwa die Hälfte ging für Auf- und Abmarsch der Globetrotters drauf, es wurde dabei sehr viel in ein Mikrofon gequakt. Der Humor erschöpfte sich dann in gegenseitigem Hosenrunterziehen und Rumfuchteln. Wirklich, dagegen ist ein Wrestling-Kampf Hochkultur. Am Ende steckte immerhin jemand im Basketballkorb. Leider keine Frau in einem Rock von Tod’s, das hätte das Niveau auf dem Spielfeld gleich verdoppelt. Also nächstes Mal wieder Operette!
Schattenspiel: Ausgestellter Lederrock von Tod’s
Foto: Markus Burke