Sprachlos

Wird man um Rat zum Thema Kleidung gefragt, gilt es,  Ratschläge diplomatisch zu formulieren. Vor allem aber sollte man stets einen durchdachten Alternativvorschlag parat haben. Denn Klamottenbeschreibungen können knifflig sein.

Bleibt hängen: Rock von Akris.

Foto: Moos-Tang

Eine Herausforderung des Alltags besteht darin, sich jeden Tag etwas anzuziehen. Manche Menschen lösen das Problem mit zehn gleichen Hemden und Hosen. Die Mehrheit versucht es mit kleinen Tobsuchtsanfällen zwischen Spiegel und Kleiderschrank. Wer einen sogenannten lieben Menschen an seiner Seite hat, muss nicht vor den Spiegel. Stattdessen soll der liebe Mensch sagen, wie das Hemd zu der Hose aussieht oder ob die Schuhe »so gehen«. Es ist Feingefühl gefragt, denn das Urteil soll ungefähr im Sinne des Fragenden ausfallen und trotzdem wie eine seriöse Einschätzung wirken. Wer mutig genug ist, ein Veto gegen einen Look einzulegen, sollte unbedingt Alternativvorschläge machen. Und dabei geht leider oft das Vokabular aus. »Hast du nicht dieses eine, äh, ich glaube Kleid, das grün-grau-blau ist und unten so Zotteln hat?« Warum sind Klamottenbeschreibungen so knifflig? Im unten vorliegenden Fall wäre es immerhin einfach: »Schatz, nimm den Rock, der aussieht wie ein ausbrechender Vulkan auf Island!«