Der Nase nach

Ob Regierungssprecher oder Fußballprofi, Dorfschönheit oder Cabriofahrerin: Schutzmasken machen alle gleich. Und was kommt danach?

Die Zeit vor Augen: Herrenuhr »Classic Fusion Orlinski Black Magic« von Hublot.

Foto: Martin Fengel (Fotoassistenz: Mara Pollak. Herzlichen Dank an die Therme Erding.)

So unerquicklich Schutzmasken im Alltag sind, etwas kann man der Tragepflicht schon abgewinnen: Die Dinger sind optische Gleichmacher. Ob Regierungssprecher oder Fußballprofi, Dorfschönheit oder Cabriofahrerin – mit weißem Vlies über dem Rüssel sehen an der Tankstelle alle doch ziemlich gleich aus. Es ist wie früher im Pausenhof mit den festen Zahnspangen. Als noch individuelle Stoff-masken zugelassen waren, hatte sich ja schnell wieder eine modische Ordnung hergestellt: Edle, kreative, coole, schlampige, billige und egale Masken ließen Rückschlüsse auf das Sendebewusstsein ihrer Trägerinnen und Träger zu. Seit FFP2 aber ist das alles hinfällig. Es liegt einfach so gar keine Coolness in der Filtertüte, und niemand spürt noch das Verlangen, die Sache irgendwie zu beschönigen. Das ist gut, so ein gemeinsames Überwinden aller Eitelkeit verbindet. Aber, auch klar: Wenn die Maskenpflicht aufgehoben wird, geht das individuelle Dekorieren wieder los, und es gibt ein großes Comeback der Nase. Törööö!