Die Nummer mit den Pferden

Neben den Feuerschluckern, Löwen und Akrobaten sind die im Kreis laufenden Tiere ziemlich langweilig. Warum gibt es den Programmpunkt überhaupt?

Hüa war alles besser: Weekender »Keepall Bandoulière 50« von Louis Vuitton.

Foto: Sophie Green

Man muss es mal sagen: Das Langweiligste früher im Zirkus waren die Pferdenummern. Hat man als Kind nicht verstanden, was das sollte. Da lassen sie nonstop Feuerschlucker, echte Löwen und Menschen rein, die durch die Luft kugeln, und dann: Pferde, die im Kreis laufen. Einmal mit, einmal gegen den Uhrzeigersinn. Und alle tun, als wäre es die Krönung, dabei ist es nur: okay? Heute sieht man das anders, weil man ja erwachsen und kultiviert ist. Aber eigentlich versteht man es immer noch nicht. Nimmt der Zirkus nur für diese eine »Nummer« zehn Pferde mit? Stimmt da das Preis-/Leistungsverhältnis? Kann man sich derlei nicht ausführlicher beim Dressurreiten auf Eurosport ansehen? Muss der Zirkus dieses Genre unbedingt abdecken? Oder werden Pferde nebenbei auch für Kutschtätigkeiten gebraucht oder als Taschenablage? Es ist rätselhaft. Andererseits erscheinen mitreisende Pferde korrekter als mitreisende Tiger und ­Elefanten. Wenn sie doch nur Pyramide machen könnten oder wenigstens bissi Rollschuhfahren.