Tierlieb

Die Hamburger haben der Elbphilharmonie einen uneleganten Spitznamen verpasst. Animalisch, findet Max Scharnigg.

Zu dem Foto sollte man vielleicht wissen, dass die Firma Chanel in der nächsten Woche die Métiers d’Art in der Hamburger Elbphilharmonie veranstalten wird. Diesem notorischen Bauwerk haben die Einheimischen mittlerweile den Rufnamen »Elphie« verpasst. Zeit- und volksnahes Umtaufen von großen Gebäuden ist ja ein liebenswertes Hobby von Städtern, offenbar sogar von distinguierten Hamburgern. Allerdings ist der Spitzname für das Konzerthaus möglicherweise nicht ganz glücklich gewählt. Denn wenn man nicht genau hinhört, klingt Elphie wie »Elbvieh«. Und ein Elbvieh, das vermutet man als Durchreisender, ist wahrscheinlich irgendein lokales Vieh, das sich im dunkelgrauen Schlamm der Elbe wälzt und dabei grunzt. Nicht gerade vornehm, nicht sehr Chanel! Die Eule auf dieser Minaudière hat da schon deutlich mehr Klasse. Sie soll, wie man liest, auch eine Referenz an die griechische Mythologie sein. Ach, gab es damals nicht auch das Orakel von Elphie?

Foto: Thomas Albdorf