Name: Nina von Kozierowski
Geboren: 22.01.1987 in Berlin
Ausbildung: Fotodesignerin
Homepage: www.vonkozierowski.de
SZ-Magazin: Wie lange mussten Sie und die Models unter Wasser aushalten?
Nina von Kozierowski: Für das Shooting hatten wir keine zusätzliche Sauerstoffversorgung, wir mussten also tief Luft holen und so lang unter Wasser bleiben wie es uns möglich war. Hat man zu wenig Luft geholt, konnte man nicht lange genug unter Wasser bleiben. Holte man zu tief Luft, schwamm man nur an der Oberfläche und konnte nicht gut tauchen. Es hat also eine Weile gedauert, bis wir den Dreh raus hatten. Außerdem war es an sich gar nicht so einfach zu fotografieren, denn das Unterwassergehäuse ist sehr groß und bis man den Sucher, das Motiv und den kleinen Auslöser gefunden hat, muss man schon fast wieder Luft holen. Man hat also nur ein kleines Zeitfenster um das richtige Bild zu finden. Natürlich saugt sich auch das Kleid mit Wasser voll und wird sehr schwer.
Haben Sie mit künstlichem Licht gearbeitet?
Das Licht der Sonne, die in den Pool scheint war völlig ausreichend. Um einen dunklen Hintergrund im Bild zu haben, von dem sich das Model deutlich abhebt, haben wir eine schwarze Plastikplane in den Pool gebracht und diese an die Poolwand "gespannt", so sollte sich der Eindruck von Schwerelosigkeit verstärken und das Model aus seiner Umgebung herausgelöst werden.
Wieso haben Sie sich eine so komplizierte Umgebung, also Wasser, für Ihre Aufnahmen ausgesucht?
In meiner Ausbildung bin ich auf Rene Hallen und Radka Leitmeritz gestoßen, ein Fotografenpärchen. Ich fand ihre Unterwasserbilder faszinierend und so entstand die Idee, es selbst auszuprobieren. Ich hatte Glück und habe zu dieser Zeit Freunde in Mississippi besucht. Einer von ihnen hatte ein Unterwassergehäuse für die Kamera, ein anderer einen geeigneten Pool und eine weitere Freundin wirkte als Model mit. Einerseits ist man losgelöst vom eigenen Gewicht und schwebt mit einer gewissen Leichtigkeit durch das Wasser, gleichzeitig löst das Wasser auch ein beklemmendes, bedrückendes und melancholisches Gefühl aus, da man sich in einer Umgebung befindet, in der man nicht lange verweilen kann. Es ist, als würde man in eine andere Welt abtauchen.