Das Mädchen Luisa

Fotografie hat im SZ-Magazin schon immer eine herausragende Stellung eingenommen. Daher stellen wir Ihnen hier junge, talentierte Fotografen vor. Diesmal: Eva Baales und ihre inszenierte Erotik.

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    Name: Eva Baales
    Geboren: 1982
    Ausbildung: Fachhochschule Dortmund
    Webseite: www.evabaales.com
    Kontakt über: info@eva-baales.com Das Model ihrer Serie "Colour" (oben) erinnert irgendwie an die Menschenpuppen aus Ridley Scotts "Blade Runner": künstliche Erotik.
    Baales: Finden sie die wirklich erotisch? Interessant. Meine Inspiration kam vor allem vom belgischen Designer Dries van Noten, ein Meister der Farbkontraste, und vom Kleiderschrank meiner Oma, aus den 50er Jahren. Ich wollte inszenieren, wie Frauen damals funktionieren mussten. Sie sollten wie Marionetten sein, schön und ferngesteuert. Ich bekomme deswegen auch schon mal zu hören „Mensch Eva, deine Mädchen sehen immer so tot aus."

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    In ihrer Serie "Luisa" (unten) wirkt das selbe Model aber sehr lebendig. Sie haben schon oft mit ihr gearbeitet, warum?
    Sie heißt Luisa und kommt aus Berlin. Bei dieser Serie (unten) sind ihre Haare der rote Faden. Ich lasse mich immer von den Mädels inspirieren. Am liebsten arbeite ich mit jungen Models, die wissen noch nicht genau, wie sie sich bewegen sollen - aus solchen Nicht-Posen entstehen wundervolle Motive. Mit Luisa habe ich vier Fotostrecken gemacht, und ich würde sie immer wieder fotografieren - sie ist so toll.

    Schwingt bei "Colour" auch ein wenig Kritik an der Modefotografie mit?
    Die Modeindustrie schreibt uns auch heute noch vor, was wir Frauen tragen sollen - das hat sich seit den 50er Jahren nicht geändert. Modefotografie mache ich sehr gerne, aber ich muss auch immer etwas darüber reflektieren. Meine Kritik daran entsteht aber intuitiv.

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    Interview: Sebastian Schöbel