Traumeinfänger

Der zwölfjährige Luka leidet an Muskelschwund und kann sich kaum noch bewegen. Matej Peljhan hat ihm seine Träume verwirklicht - mit der Kamera.


MATEJ PELJHAN

Name: Matej Peljhan
Geboren: 12.7.1967, Ljubljana, Slovenia
Ausbildung: Psychologie an der Universität in Ljubljana
Homepage: http://mate.1x.com

SZ-Magazin: Woher kennen Sie den 12-jährigen Luka?
Matej Peljhan:
Ich bin Psychologe und arbeite in der Einrichtung, in der Luka zur Schule geht. Ich kenne ihn seit ungefähr fünf Jahren.

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Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Luka in Szenen zu fotografieren, die er aufgrund seines Muskelschwunds sonst nie erleben könnte?
Es war seine eigene Idee. Bis auf kleine Bewegungen mit den Fingern ist der Junge gänzlich schwach. Sein Traum war es, einmal Dinge zu tun, die für andere Kinder selbstverständlich sind. Ich fand das toll und habe daraufhin seine Eltern um Erlaubnis gebeten. An vier verschiedenen Terminen haben wir dann die Bilder gemacht. Auf unseren Fotos hatte er die Möglichkeit sich einmal spielend leicht zu bewegen, zu springen und zu fliegen. Als Luka die Bilder zum ersten Mal sah, war er überrascht, betrachtete alles aufmerksam und rief dann »Super!« Er ist sehr glücklich und stolz über die vielen Rückmeldungen und die Aufmerksamkeit, die die Bilder überall auf der Welt erhalten.

Neben dem Fotoprojekt mit Luka haben Sie auch andere Menschen mit Behinderungen fotografiert.
Ich habe als Kind beim Spielen meinen rechten Arm und ein Auge verloren, als Bombenreste aus dem Zweiten Weltkrieg neben uns in die Luft gingen. Meine Kinder brauchen besondere Betreuung, weil sie als Zwillinge mit einer Knorpelbildungsstörung zur Welt gekommen sind, und ich arbeite eben mit Behinderten zusammen. Ich bin ständig damit konfrontiert und wollte die Erfahrungen verarbeiten. Das tue ich auf ganz unterschiedliche Weise. Seit vier Jahren fotografiere ich immer häufiger. Dabei lasse ich die typischen Stereotype außer Acht. Man kann und sollte über Handicaps reden, ohne dabei jedes Mal pathetisch zu werden. Meine Fotos sollen auf keinen Fall Mitleid erregen.

Fotos: Matej Peljhan