Was für ein Empfang

Wir stellen Ihnen jede Woche junge, talentierte Fotografen vor. Diesmal: der Leipziger Frank Herfort, der mit seinen Amateurfunker-Bildern eine Medienwelt jenseits von Smartphone und Chatrooms dokumentiert.


Name: Frank Herfort
Geboren am: 31. Mai 1979 in Leipzig
Ausbildung:
Abitur-Studium an der HfbK Hamburg, Fotoassistenz in London
Website: www.frankherfort.de

Herr Herfort, wie kamen Sie auf die Idee, Menschen mit selbstgebauten Funkstationen zu fotografieren?
Ich habe einen von den Herren an einem Balkon in Hamburg gesehen, wie er an einem merkwürdigem Ding herumbastelte und hineinsprach. Ich habe ihn gefragt, was er da macht und er hat mich in seinen Club eingeladen - ausschliessich Männer, die komplett begeistert und fasziniert von Ihrem Hobby waren.

In Zeiten von Mikro-Handys und einer unaufhaltsamen Digitalisierung der Medien wirken riesige Funkgeräte, erst recht selbstgebaute, wie eine Reise in eine längst vergangene Zeit, die aber ganz viel Charme versprüht. Fehlt es den modernen Medien vielleicht genau daran?
Ich denke schon. Mit einem Radioempfänger oder Funkgerät ist man absolut autark und auf kein Mobilnetz, keinen Mobilanbieter, keinen Vertrag angewiesen. Mit einfachen Mitteln so ein Ding zu bauen, und dann mit einem Budget von 7,50 Euro nach Australien zu funken, ist schon beeindruckend. Und dann hat das natürlich auch alles so einen nostalgischen, analogen Touch, der gerade wieder voll im Kommen ist.

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Sie fotografieren Architektur, Innenarchitektur, Werbung und Menschen. Letztere vor allem in alltäglichen Situationen. Was ist der Reiz an der Alltagsfotografie?
Ich mag sehr gern echte, authentische und aufrichtige Menschen, die ich ab und zu in einer Fotoserie mit verarbeite. Das ist ein angenehmer Gegenpol zu meiner sonst eher statischen Fotografie.