Reis-Hoppers sind keine frittierten Heuschrecken aus dem Reisfeld, sondern ein Frühstück aus Sri Lanka. Knusprig und innen saftig schmecken sie trotzdem. Außerdem sind Hoppers in echten Großstädten wie London gerade ziemlich angesagt, zum Beispiel im Pavilion am See im Victoria Park. In Berlin gibt es meines Wissens - bitte korrigieren Sie mich - noch keine Hoppers. Aber das wird sicher nicht mehr lange dauern.
Asiatisches Nudelsuppen-Frühstück habe ich schon immer geliebt, die Vorstellung einer knusprigen Reispfannkuchenschale, gefüllt mit einem cremigen Ei, Kräutern, scharfen Sößchen und knackigem Gemüse ist mir mehr als sympathisch. Selbstverständlich habe ich mir gleich welche gebacken! Der Hoppers-Teig kam mir bekannt vor, für unser Vietnam-Kochbuch hatte ich mir das Rezept für einen ganz ähnlichen Pfannkuchen von einem Streetfood-Koch in Ho Chi Minh City zeigen lassen. Der Unterschied ist die Pfanne: In Sri Lanka werden Hoppers ganz dünn über einer Flamme in einer kleinen Wok-Pfanne gebacken. So bildet sich schon in der Pfanne eine Schale. Doch dafür braucht man eben die spezielle Pfanne und einen Gasherd. Deshalb backe ich meine Reispfannkuchen zuerst in einer normalen, flachen Pfanne und backe sie dann in Muffinformen knusprig. So werden die Hoppers sogar noch hübscher als das Original. Das Ei kommt mit in den Ofen – die Kunst ist es, für jeden Ofen und jede Eiergröße genau die richtige Temperatur und Zeit zu finden, so dass das Ei noch cremig bleibt, der Hopper aber knusprig. Die ersten Versuche endeten mit harten Eiern, dann habe ich die Temperatur erhöht und die Zeit verkürzt: Acht Minuten bei 220 Grad Umluft mit einem Ei der Größe L sind ein guter Ausgangswert. Der Aufwand für das Hüpfer-Frühstück ist natürlich größer als für ein Marmeladenbrot. Sicher ist es eher ungeeignet für einen hektischen Montagmorgen. Aber an einem späten Sonntagvormittag ist es perfekt.
Hopper Frühstück
Für die 6 Hoppers:
120 g Reismehl
1/4 TL Kurkumapulver
1/2 TL Salz
1 TL Zucker
1/2 TL Trockenhefe
80 ml lauwarme Kokosmilch
3 EL Kokosöl oder neutrales Öl
6 Eier
Für die Garnitur:
1/2 Bund Thaibasilikum oder Koriander
1 Limette
1 Gurke
5 Thaischalotten
10 Radieschen
2 EL Fischsauce
Chilisauce (z.b. mit unserer Ssäm-Sauce
75 g Linsenkeimlinge oder andere Keimlinge
Reismehl, Kurkuma, Salz, Zucker und Hefe mischen, mit Kokosmilch, 140 ml lauwarmem Wasser zu einem glatten Teig verrühren. 30 Min. ruhen lassen.
In der Zwischenzeit die übrigen Zutaten vorbereiten: Thaibasilikum waschen und trockenschütteln – zupfen kann es sich später jeder selber. Limette achteln, zwei Achtel davon auspressen. Gurke schälen, längs vierteln, das Kernhaus heraus schneiden, die Gurke in dünne Scheiben schneiden. Schalotten schälen und mit Radieschen ebenfalls in dünne Scheiben schneiden, Radieschen und Schalotten mischen. Gurken- und Radieschensalat getrennt mit jeweils 1 TL Limettensaft, 1 EL Fischsauce und 1 TL Chilisauce marinieren.
Eine kleine, beschichtete Pfanne (14-16 cm Durchmesser) mit 1 TL Öl erhitzen. Sobald das Öl heiß ist, einen kleinen Schöpflöffel Teig in der Pfanne verteilen - wie für einen dünnen Pfannkuchen. Bei großer Hitze 2 Min backen, wenden und 2 Min. fertig backen - der Pfannkuchen soll durchgebacken und aber noch nicht knusprig sein.Backofen auf 220 Grad Umluft vorheizen (Ober-Unterhitze 240 Grad). Sechs Backformen etwa in der Größe von Muffinformen mit Kokosöl ausstreichen oder 6 Vertiefungen einer Muffinform fetten, so dass die gefetteten Formen nicht direkt nebeneinander liegen. Die Pfannkuchen, in die Formen legen, leicht andrücken. Die Eier aufschlagen und in die Vertiefungen gleiten lassen. Auf der zweituntersten Schiene in den Ofen schieben und 8 Minuten backen. Dabei sollen die Pfannkuchen knusprig werden und das Ei innen weich bleiben.
Hoppers aus dem Ofen nehmen und sofort mit Chilisauce, Salaten, Keimlingen und Kräutern servieren.