Wie viel Macho steckt noch in Ihnen, Atze Schröder? 

Der Comedian im Interview ohne Worte über sein schönstes Augenzwinkern, die wichtigste Erkenntnis aus seiner Therapie und einen guten Rat für schlechte Zeiten. 

Geboren 27. September 1965 in Essen
Beruf Comedian, Podcaster
Ausbildung Ausbildung zum Tanzlehrer, Studium an der Soziologie (abgebrochen)
Satus Echt?

Ausverkaufte Tourneen, Deutscher Fernsehpreis, Deutscher Comedypreis: Es läuft für Atze Schröder, den Macho mit Perücke und Pilotenbrille. Doch wer ist der Mann dahinter? Einer, der lange Zeit alles tat, um genau das geheimzuhalten. Er zog vor Gericht, verklagte Medien, die seinen echten Namen und Fotos ohne Perücke veröffentlichten. Biografische Daten wie der Geburtstag und die Ausbildung hier auf der linken Seite gehören ebenfalls zur Vita der Kunstfigur. Irgendwann begannen die Grenzen zwischen der Kunstfigur und der realen Person dahinter zu verschwimmen. Im Fernsehen entschuldigte sich Atze Schröder für die Nazi-Verbrechen des Vaters, in der Biografie Blauäugig schrieb er über die Suizide in seiner Familie, und im Podcast Betreutes Fühlen (gemeinsam mit dem Psychologen Leon Windscheid) spricht er über seine Therapie und toxische Männlichkeit. Zwar macht Atze Schröder weiter Witze – gerade ist er mit seinem Programm Der Erlöser auf Tour –, aber er zeigt auch immer mehr von dem Menschen dahinter. »Ich habe gedacht, ich muss einem Bild entsprechen«, hat er mal gesagt. »Dass es auch anders geht, musste ich erst lernen.« Vielleicht wurde die Kunstfigur mit der Zeit zum Käfig? Atze Schröder versucht auszubrechen, in kleinen Schritten. Zum Sagen Sie jetzt nichts-Interview kommt er ohne Perücke, er setzt sie erst für die Fotos auf.