Wie reagieren Sie auf blöde Bemerkungen über Frauenfußball?

Die Fußballspielerin Dzsenifer Marozsán im Interview ohne Worte über die Gehaltsunterschiede zum Männerfußball, das Gefühl beim Bundesligadebüt und welchen Trick sich Lionel Messi von ihr abgucken kann.

Geboren: 18. April 1992 in Budapest
Beruf: Fußballprofi
Ausbildung: Kauffrau für Bürokommunikation
Status:
Budapester mit Zauberfuß

Kein Durchkommen? Dann geht der Ball zu Marozsán. Sie spielt die Pässe, mit denen keine rechnet, dribbelt ihre Gegnerinnen auf engstem Raum aus, räumt dabei beinahe jeden Titel ab, den es zu gewinnen gibt, und lässt sich von nichts aus der Ruhe bringen. Dahinter steckt natürlich harte Arbeit: Dzsenifer Marozsán, die vier Jahre alt war, als ihre Eltern aus Ungarn ins Saarland zogen, musste ihrem fußballbe­­geis­terten großen Bruder zum Bolzplatz nachschleichen, bis er sie irgendwann gern mitnahm. Sie trainierte dann bis zur D-Jugend in einer Jungenmannschaft, spielte für den 1. FC Saarbrücken, für den 1. FFC Frankfurt und wechselte nach Frankreich zum Starensemble von Olympique Lyon. Über das Training dort sagt sie: »Wenn du bei siebzig Prozent bist und dann das Training beginnst, wirst du überrollt.« Mit diesem Team gewann Marozsán zuletzt dreimal hintereinander die Champions League. Was ihr fehlt, ist der Weltmeistertitel. Bei der WM im vergangenen Jahr verletzte sie sich im ersten Gruppenspiel. Deutschland schied gegen Schweden im Viertelfinale aus. Anfang März geht es für die DFB-Auswahl in Portugal um den Algarve Cup. Dort wird Marozsán wohl von Anfang an auf dem Platz stehen – im ersten Spiel gegen Schweden.