Woran glauben Sie, Herbert Knaup?

Der Schauspieler und Musiker im Interview ohne Worte über seinen Teenager-Sohn, die nervigen Seiten des Allgäus und die größte aller Fragen: Lennon oder McCartney?

Geboren: 23. März 1956 in Sonthofen
Beruf: Schauspieler und Musiker
Ausbildung: Mittlere Reife, Otto-Falckenberg-Schauspielschule
Status: Stiller Star

Es gibt großartige Schauspieler, die kennt man jahrzehntelang aus Nebenrollen, und trotzdem fällt einem nie ihr Name ein, wenn man danach sucht. In den USA war das lange Philip Seymour Hoffman. In Deutschland ist es Herbert Knaup. Seitdem er 1995 in Schlafes Bruder brillierte und vier Jahre später den Deutschen Filmpreis als bester Nebendarsteller in Lola rennt erhielt, hat Knaup in Kino- und Weihnachtsfilmen, Tatorten, deutschen Oscar-Kandidaten (Das Leben der Anderen, In Darkness) und Theaterstücken mitgespielt. Und doch kennen ihn die meisten entweder als nicht ganz tadellosen Anwalt aus der Serie Die Kanzlei oder als Kommissar Kluftinger, diesen gemütlichbauchigen Held der Allgäu-Krimis. Auch Knaup kommt aus dem Allgäu, aus einer musikalischen Familie in Sonthofen. Der Vater war Schlosser und Musiker, die Schwester Sängerin der Krautrockband Amon Düül II. Knaups Band heißt »Neffen und Knaup«, das Personal: Herbert Knaup und seine Neffen. Knaup steht quer zum Zeitgeist, weil er so etwas wie ein Anti-Selbstoptimierer ist. Ein »Lösungensucher« sei er, sagte er einmal. Es ist ein ganz und gar Knaup’sches Wort: nicht vom Erfolg getrieben, lieber ein bisschen danach tastend. Am 25. Februar läuft der Spielfilm Die Kanzlei: Reif für die Insel in der ARD.