Mit welchem Gesichtsausdruck gucken Sie heute »Das Wunder von Bern«?

Der Journalist und Moderator Louis Klamroth im Interview ohne Worte über Fußball, das beste Mittel gegen Stress und den Moment, in dem der Spaß für ihn aufhört.

Geboren: 28. Oktober 1989 in Hamburg
Beruf: Schauspieler und Moderator
Ausbildung: Studium der Politikwissenschaften in Amsterdam und London
Status: Wunderkind

Als Kind war Louis Klamroth zusammen mit seinem Vater, dem Schauspieler Peter Lohmeyer, im deutschen Fußballfilm Das Wunder von Bern zu sehen. Lohmeyer und Klamroth sind auch im Film Vater und Sohn, und der Sohn fragt die Mutter irgendwann: »War Papa früher auch so?« Denn der, Kriegsheimkehrer und Bergarbeiter, ist hart und bitter und kaputt. Klamroth war gut darin, diesen enttäuschten Sohn zu spielen, man erinnert sich lange an seine ungläubigen Augen und die vor Aufregung roten Wangen. Als junger Mann nun orientiert sich Louis Klamroth nicht mehr so am Vater, sondern an der Großtante: Wibke Bruhns war die erste Nachrichtensprecherin im bundesdeutschen Fernsehen, ab dem 12. Mai 1971 moderierte sie heute und bekam haufenweise Briefe von Zuschauern, sie solle sich lieber um Mann und Kinder kümmern. Aber das ist eine andere Geschich­te. Louis Klamroth hatte mit Mitte 20 seine eigene Show beim Nachrichtensender n-tv, Klamroths Konter, und wer ihn je dort sah, weiß, wie hartnäckig er sein kann. Wie er sehr freundlich und wohlerzogen eine Frage auch viermal stellt, weil der Interviewpartner sie eben nicht beantwortet. Ab Januar folgt Louis Klamroth auf Frank Plasberg bei hart aber fair in der ARD, und es wird spannend, wie schnell man sich an den neuen Stammgast montags im Wohnzimmer gewöhnt.