Geboren 8. Februar 1985 in Remscheid
Beruf Schauspielerin
Ausbildung Westfälische Schauspielschule in Bochum
Status Wer nicht kämpft, hat schon verloren
»Schauen Sie sich Katharina Bach in den Kammerspielen an«, hatte Michel Friedman dem SZ-Magazin in einem Gespräch über seine Autobiografie Fremd gesagt, und wenn der Autor findet, dass sein Buch – und dann auch noch ein so persönliches – gut umgesetzt wird, ist das ja ein Gütesiegel. Friedman schreibt in kurzen Sätzen, in Versen fast, über seine Kindheit erst in Paris, dann in Frankfurt. Seine Eltern waren Holocaust-Überlebende, gerettet von Oskar Schindler, das Kind erfuhr Ausgrenzung und Feindseligkeit. Es ist ein schmerzvoller Text, der zeigt, dass der Antisemitismus nie weg war aus Deutschland, und wenn Katharina Bach diesen Text spricht, schreit, flüstert, wimmert, in Hemd und Hose, allein und nur mit einer schwarzen Kiste als Requisite auf der Bühne, dann geht das unter die Haut. Sie habe etwas tun wollen, sagte sie der SZ, so sei sie auf das Buch gekommen: »In einem Deutschland, das sich nach rechts außen navigiert, in dem viele Bürgerinnen und Bürger eine rechtsextreme Partei wählen, in der der Holocaust als ›Vogelschiss‹ bezeichnet wird, da fühle ich mich verantwortlich.« Bach gehört seit 2020 zum Ensemble der Münchner Kammerspiele, spielt die großen Rollen oder mit ihrer Band bitchboy die Musik von Nick Cave. Am 4. Oktober hat sie mit Wallenstein Premiere, das Stück soll sechs Stunden lang sein.










