Wie lieb haben Sie sich gegenseitig, Philip Banse und Ulf Buermeyer?

Die beiden Macher des Podcasts »Die Lage der Nation« im Interview ohne Worte übers Runterkommen nach der Aufnahme, die US-Präsidentschaftswahl im Herbst und die Frage, ob man noch auf »X« sein kann.

Geboren Philip Banse 1972, Ulf Buermeyer 1976
Beruf Banse: Journalist, Buermeyer: Jurist 
Ausbildung Banse: Studium Geschichte, Politik, Russisch in Hamburg sowie Berliner Journalistenschule, Buermeyer: Jurastudium, 2. Staatsexamen in Berlin, Promotion in Frankfurt
Status Tief schürfen

Sonst hört man sie und sieht sie nicht: Philip Banse und Ulf Buermeyer sind die Lage der Nation, das »Urgestein der Politik-Podcasts«, so hieß es mal in einem Text über die Lage, wie sie liebevoll abgekürzt wird. Seit 2016 erörtern die beiden Podcaster die politischen Ereignisse der Woche »hierzulande und in der Welt, so diese sie interessieren«, wie sie sagen. Die Idee: »Ein gutes Gespräch über Politik zu führen, aber nicht so laberlaber, sondern recherchiert«, so erklärt Buermeyer in einem anderen Podcast den eigenen. Wie tief sie in manche Themen einsteigen, ist bemerkenswert bis nerdig. Banse ist Journalist und war lange beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Buermeyer ist Jurist und Bürgerrechtler. Nach den gemeinsamen Jahren sprechen sie geübt, vertraut, locker und schnell, sie möchten viel unterbringen in der Zeit, die sie sich geben, viel weniger als eindreiviertel Stunden sind es selten. Erst die Fakten, dann die Einschätzung. Ihre Schwäche, sagen sie, ist die politische Position: Beide gehören dem linksliberalen Spektrum an, konservative Positionen werden gesehen, kommen aber zu kurz. Das schönste Kompliment, das man ihnen machen kann, geht etwa so: Ich habe mich gar nicht für Politik interessiert, aber jetzt höre ich die Lage und finde sie total spannend. Der Podcast wird rund 1,5 Millionen Mal im Monat heruntergeladen.