Wie kommen Ihnen Ihre Ideen, Ralf Husmann?

Der Drehbuchautor im Interview ohne Worte über die Frage, wie männlich sein Humor ist, ob ihm Harald Schmidt fehlt und darüber, wo er das Fernsehen in 20 Jahren sieht.

Geboren 24. September 1964 in Dortmund 
Beruf Drehbuchautor, Produzent 
Ausbildung Studium Publizistik und Philosophie (abgebrochen)
Status Spaßfaktor: hoch

Ohne diesen Mann wäre das deutsche Fernsehen in den letzten Jahrzehnten ziemlich dröge gewesen. Ralf Husmann lieferte Gags für Harald Schmidt und Oliver Pocher, entwickelte die Serien Anke für Anke Engelke und Dr. Psycho für Christian Ulmen, produzierte Stromberg. Der sprücheklopfende, faule Abteilungsleiter Bernd Stromberg, gespielt von Christoph Maria Herbst, entspräche ihm zu 78 Prozent, erzählte Ralf Husmann im Podcast Inside Comedy. Privat mache auch er öfter Witze zum falschen Zeitpunkt. In seinen Drehbüchern stehen die Pointen dafür stets an der richtigen Stelle, bei der Arbeit ist er deutlich disziplinierter als seine Serienfigur. Kreativität sei für ihn Handwerk, sagte er mal in einem Interview dem Harvard Business Manager, er versuche, jeden Tag zu notieren, was er Kurioses bis Tragikomisches gesehen, gelesen oder gehört hat. Diese Alltags­beobachtungen, die Balance zwischen Fremdscham und Mitgefühl zeichnen seine Gags und Geschichten aus. Am 12. September läuft die Komödie Merz gegen Merz – Geheimnisse im ZDF, seine neueste Erzählung über das ewig streitende, aber sehr unterhaltsame Ex-Ehepaar, verkörpert von Christoph Maria Herbst und Annette Frier. Ebendas sei Humor für ihn: »eine grandiose Medizin, um mit dem Leben klarzukommen.«