Sagen Sie jetzt nichts, Adnan Maral

Schauspieler Adnan Maral im Interview ohne Worte über Thilo Sarrazin, die Erziehung seiner Kinder und wem er bei der Fußball-WM die Daumen drückt.

    ADNAN MARAL

    Geboren: 1. Juli 1968 in Çıldır, Ardahan, Türkei
    Beruf: Schauspieler
    Ausbildung: Schauspielschule Frankfurt
    Status: Türkische Wurzeln, deutsche Blüten

    Im deutschen Fernsehen, aber auch im Kino hat er schon fast jede erdenkliche »Türken«-Rolle verkörpert: vom Patchwork-Familienvater Metin in der ARD-Serie Türkisch für Anfänger (2005–2008) bis hin zum Taxifahrer im Hollywood-Film Unknown Identity (2011). Seine eigentliche Hauptrolle spielt er aber abseits der Kinoleinwand: Maral gilt als Vorzeige-Migrant. Er gehört zu jener Riege türkischstämmiger Schauspieler, die im Showbusiness Karriere gemacht haben und immer als Erste zur Lage der Nation befragt werden, wenn einer wie Thilo Sarrazin ein Buch schreibt. Angesprochen auf die Kritik, dass einige Elitekicker die deutsche Nationalhymne nicht mitsingen, sagt Maral zum Beispiel: »Wenn Mesut nicht mitsingt, so what? Hat Effenberg auch nie.« Maral, der im Alter von zwei Jahren mit seinen Eltern aus dem Nordosten der Türkei nach Frankfurt kam, ist mit einer Schweizerin verheiratet. Er wohnt in Oberbayern, er liebt Geranien und Schwarzbrot, fährt seine Söhne zum Fußballtraining. Anders gesagt: Maral ist so deutsch, wie man nur sein kann. Zurzeit ist er in der Komödie Einmal Hans mit scharfer Soße im Kino zu sehen. Natürlich als türkischer Vater.

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    Fotos: Alfred Steffen