Geboren 19. Juni 1947 in Mumbai (Indien)
Beruf Schriftsteller
Ausbildung Studium der Geschichte in Cambridge
Status Öffentlichkeitsarbeiter
In einer der schönsten Suiten des Hotels »Vier Jahreszeiten« in Hamburg liegt ein Ritter Ihrer Majestät am Boden. Aber Sir Salman Rushdie ist nicht in Deckung, er entspannt sich nur gerade. Natürlich berühren und beschäftigen auch ihn die Terroranschläge von Paris, aber mit seiner persönlichen Gefahr lebt er schon sehr lange. Schließlich wird der indisch-britische Autor, der immer wieder als heißer Anwärter auf den Literaturnobelpreis genannt wird, von Terroristen mit dem Tode bedroht, seit der iranische Religionsführer Ayatollah Khomeini am 14. Februar 1989 ein Kopfgeld für Rushdies Ermordung aussetzte. Der Anlass: Rushdies angeblich gotteslästerliches Buch Die satanischen Verse. Die Absicht: den Autor vom Weiterschreiben abzuhalten. Die Konsequenz: Rushdie tauchte unter und lebte zwei Jahrzehnte lang unter falschem Namen und ständigem Polizeischutz. Aber er hörte nie auf zu schreiben – und ist nun präsenter denn je. Gerade hat er die Frankfurter Buchmesse eröffnet und sein neues Buch vorgestellt, den Roman Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte. Das ergibt zusammen 1001 Nacht, und so liest es sich auch: witzig, sprachmächtig, mitreißend. Ein fantasievoller Protest gegen den Terror der Unvernunft.
Fotos: Axel Martens