Wie steht es um die Gleichberechtigung, Jutta Allmendinger?

Die Soziologin im Interview ohne Worte über Geistesblitze, ihre Leidenschaft für das Brustschwimmen und darüber, was sie mit einem zusätzlichen freien Tag in der Woche tun würde.

Geboren 26. September 1956 in Mannheim 
Beruf Soziologin 
Ausbildung Habilitation in Soziologie an der Freien Universität Berlin 
Status Systemsprengerin

Als Jugendliche machte Jutta Allmendinger eine Beobachtung, die bis heute die Grundlage ihrer Arbeit bildet: Ihre Eltern hatten dieselbe Schulklasse besucht. Ihre Mutter war die bessere Schülerin, trotzdem brach sie ihr Studium ab und wurde Hausfrau, wogegen ihr Vater als Architekt arbeitete und die Welt bereiste. »Das hat mich irritiert«, sagte sie in der BR-Sendung alpha-Forum. Es irritierte sie so sehr, dass sie fortan beharrlich die Ursachen für Geschlechter-Ungerechtigkeit erforschte. Als Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) blickt sie auf die Verhältnisse in der Gesellschaft, der Bildung, auf dem Arbeitsmarkt – Ungerechtigkeiten gibt es da ja immer noch sehr viele. Zum September dieses Jahres gibt sie die Leitung nun nach 17 Jahren ab. Langweilig wird ihr nicht werden, sie lehrt, schreibt Bücher, und sie berät die Berliner Stadtreinigung und Papst Franziskus zu Geschlechterfragen. Dem Papst empfahl sie: Frauen ernster nehmen! Und sie hat sich aus ihrer Jugend noch eine zweite Leidenschaft bewahrt: das Brustschwimmen. Damals seien ihr Ziel die Olympischen Spiele gewesen, erzählte sie im Podcast Jung & Naiv, doch mit 15 sei ihr das Leistungstraining eines Tages zu blöd geworden. Sie schwimme auch heute noch sehr gut, sagte sie. Aber sie habe einen Trotzkopf.