Waren Sie schon im Louvre?

Thilo Kehrer wechselte vor einem Jahr zu Paris Saint-Germain und damit mitten in die europäische Modemetropole. Der Fußballer über die Ausmaße seines Kleiderschrankes, Shoppen in Paris – und wie er auf ein Angebot des FC Bayern reagieren würde.

Geboren: 21. September 1996 in Tübingen
Beruf: Fußballprofi
Ausbildung: Abitur
Status: Fremdenlegionär

Von Gelsenkirchen nach Paris sind es nur 450 Kilometer, und doch wechselte Thilo Kehrer vor einem Jahr nicht nur seinen Verein, sondern in eine andere Welt, als er Schalke verließ, um fortan für Paris Saint-Germain zu spielen: vom fußballverrückten Pott in die modeverrückte Weltstadt, mit Neymar (und nicht mehr Guido Burgstaller) als Teamkollegen. »Ich werde Schalke 04 als meine Heimat immer im Herzen behalten!«, twitterte Kehrer bei seinem Abschied. Sagen sie natürlich alle, aber bei Kehrer, der kurz darauf von Jogi Löw in die Nationalmannschaft berufen wurde, wirkte es glaubwürdiger als bei anderen.

Kehrer ist Christ, nicht ein bisschen, sondern so richtig: »Gott ist mein ständiger Begleiter«, sagte er mal, »er gibt mir Zuflucht und ist stets für mich da.« Seit einem Jahr ist er auch Schirmherr für die Hilfsorganisation »Anstoß zur Hoffnung«, die sich gegen Armut in Burundi, der Heimat seiner Mutter, einsetzt. Aber keine Sorge, der Mann spielt auch Playstation, hört Hip-Hop und liest, wenn überhaupt, Texte über Fitness und Lifestyle in der Men’s Health, das hat er selbst mal gesagt. Ein ganz normaler Fußballer eben, aber ein besonders liebenswürdiger – und spielte er nicht in Paris, man würde ihm glatt gönnen, dass er diese Saison die Champions League gewinnt.