Herr Glazier, warum sollte man sich ein so teures Rasierset zulegen?
Weil es schön ist und Sie dadurch Ihrem Gesicht Respekt zollen, Ihrem Haus und den Menschen um Sie herum. Oder können Sie sich vorstellen, 30000 Euro für ein Bad aus Kalkstein auszugeben und dann einen Einwegrasierer für 50 Cent ans Waschbecken zu legen? Natürlich kann man für die Rasur viel Geld bezahlen. Sie ist schließlich ein tägliches Ritual.
Ist die Rasur wirklich mehr als ein notwendiges Übel?
So viel mehr! Sie nimmt die Nacht weg und bereitet auf den Tag vor – rasiert fühlen Sie sich einfach sicherer. Mit ausreichend Zeit, mit warmen Handtüchern und einem wohlriechenden Aftershave wird die Rasur sogar zu einem Vergnügen. Wenn Sie es richtig anstellen. Oder gleich zu einem Barbier gehen.
Ist das nicht schon längst aus der Mode?
Überhaupt nicht. Es ist unglaublich entspannend, rasiert zu werden. Eine gute Nassrasur entfernt nicht nur die Haare, sondern sie reinigt und pflegt die Haut. Mit einem Elektrorasierer zum Beispiel lassen sich die Haare viel schwieriger schneiden. Solche Rasierer gehören in die siebziger Jahre. Ben Glazier arbeitet im Barber-Shop »Trumper« in London. Links: Rasierset »1869« aus WENGÉHOLZ von Acca Kappa, um 240 Euro.