Herr Rausch, die Tasche zielt darauf, dass Männer alles kaufen, was auch nur entfernt mit Fußball zu tun hat.
Sie erinnert zwar an einen alten Fußball und wahrscheinlich verkauft sich die Tasche deshalb im WM-Jahr besonders gut, aber viel wichtiger ist: Sie ist eine Ausnahme unter den Fußball-WM-Begleitartikeln – sie ist nämlich elegant. Außer dass einem die Tasche gefällt, sollten auch praktische Gründe beim Kauf eine Rolle spielen. Wie ist die Aufteilung der Fächer? Sind die Verschlüsse leicht zu handhaben? Das kann ja jeder selbst entscheiden. Ob das Leder langlebig ist und ob die Nähte von guter Qualität sind, kann aber der Laie nicht erkennen. Selbst Fachkundige tun sich schwer.
Was sollte man dennoch beachten?
Ganz einfach: Helle Leder sind empfindlicher als dunkle. Auf hellen Ledern sieht man jeden Kratzer und jede Verschmutzung.
Traurig, dass die Fußbälle nicht mehr aus Leder sind?
Vor 150 Jahren wurden Stücke aus Rindsleder mit einer Stärke von rund 1,5 Millimetern verwendet und von Hand mit so genannten Blindstichen zusammengenäht, von der linken Seite. Das letzte Stückchen eines Fußballs wurde mit einem Lederband verschnürt – so wie heute beim Rugby. Die Bälle sahen sehr hübsch aus, waren aber auch ziemlich aufwändig in der Herstellung. Jörg Rausch ist Lederexperte im Lederzentrum Rosdorf. Links: Reisetasche von Sac Frères, um 950 Euro.