Sagen Sie jetzt nichts, Axel Prahl

Ein Interview in dem der Schauspieler nichts sagt und doch alles verrät: über seinen Kollegen Jan Josef Liefers, seine Kommissarenfrisur und kleine Männer.

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    • Herr Prahl, Sie gehören zum erfolgreichsten Ermittlerduo Deutschlands. Ihr Verdienst – oder das von Jan Josef Liefers?

    • Ihre Beliebtheit gründet sich darauf, dass Sie den »kleinen Mann von der Straße« so glaubwürdig darstellen. Einverstanden?

    • Tatort-Kommissar Frank Thiel hat immer etwas fettige Haare. Steht im Drehbuch, dass Sie sich nicht die Haare waschen dürfen?

    • Auf Ihrer Homepage posieren Sie mit Zigarette. Raucher gelten als charakterschwach. Keine Angst vor einem Imageschaden?

    • Manche Jungs, so heißt es, kompensieren ihre geringe Körpergröße durch die Entwicklung besonderer Talente. Welches war Ihres?

    • Werden Sie vielleicht deshalb immer wieder von weiblichen Fans angebaggert?

    • Liefers war zuletzt erfolgreich auf Tour mit seiner Band. Bald erscheint Ihr erstes Album. Gilt die Wette, wer besser abschneidet?

    • Wie grüßen Sie die Leute auf der Straße, die Ihnen auf die Schulter klopfen und sagen »Mensch, Prahl, du hier!«

    • Kann einem ja auch auf die Nerven gehen. Schon mal deshalb ausgerastet?

    • Haben Sie sich als Kind eigentlich auch fast immer beim Tatort-Intro in die Hose gemacht?

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    Name: Axel Prahl
    Geboren: 26. März 1960 in Eutin
    Beruf: Schauspieler
    Ausbildung: Studium der Mathematik (abgebrochen), Schauspielstudium in Kiel
    Status: Axel Prahl ist nicht auf Facebook

    Eine Stunde nach dem Interview ruft Axel Prahl an und fragt, ob jemand wisse, wo sein Schlüsselbund geblieben sei, er könne ihn nirgends finden. Es klingt so, als ob ihm das nicht zum ersten Mal passiert. Und vielleicht liegt in diesem alltäglichen Missgeschick schon ein Erklärungsansatz, warum Prahl alias Tatort-Kommissar Frank Thiel so beliebt bei den Fernsehzuschauern ist: Der Typ ist einer von uns. Hochbegabt zwar, aber auch bodenständig und stinknormal. Zum Interview kommt er ganz in Schwarz, trägt ein T-Shirt und eine Weste mit großen Taschen, in denen seine Zigaretten und sein Schlüssel stecken. Prahl setzt sich sofort an ein ausrangiertes altes Klavier und spielt. Als wir ihn nach ein paar Minuten daran erinnern, dass wir eigentlich ein paar Fragen an ihn hätten, grinst er verschmitzt und sagt: »Ach so, ja. Tschuldigung.« Den Schlüsselbund lässt er neben dem Klavier liegen, die Zigaretten benutzt er später als Requisite. Sein erstes Album Blick aufs Mehr, eine Liedermischung aus Rock, Jazz und Pop, erscheint Anfang November.

    Fotos: Tibor Bozi

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