»Man muss dem Teig gehorchen«

Was ist das Wichtigste beim Brotbacken? Der Backlehrer  und Autor Lutz Geißler erklärt, worauf man als Hobbybäcker von Anfang an achten sollte, wie sich die Brotkultur in Deutschland gerade verändert und warum Brotbacken so zuverlässig entspannt und glücklich macht.

Lutz Geißler, 37, mit einem selbst gebackenen Roggenbrot.

Foto: Ulff Berger/Eugen Ulmer KG

Die meisten Hobbybäckerinnen und Hobbybäcker, die sich hierzulande an einem Brot versuchen, dürften früher oder später bei Lutz Geißler landen, »Deutschlands Brot-Papst« (Stern). Dabei ist Geißler nicht mal gelernter Bäcker, sondern ein Geologe und Bergbau-Experte, der sein umfangreiches Wissen übers Brotbacken in den vergangenen zwölf Jahren überwiegend im Selbststudium und durch ausdauernde Versuche in der eigenen Backstube erworben hat. Anfangs war es ein Hobby, seit 2014 ist Brot auch sein Broterwerb: Elf Bücher hat er inzwischen verfasst, über tausend Brotrezepte sind in seinem Blog zu finden, er gibt Kurse (wenn Corona das nicht gerade verhindert), empfiehlt geeignetes Zubehör und erklärt in einem Online-Lexikon etliche Fachbegriffe von »Abbauphase« bis »Zwischengare«. All diese Aktivitäten haben inzwischen einen merklichen Effekt auf die deutsche Brotkultur, Focus nennt Geißler deshalb den »Guru unseres täglichen Brotes«, für Bild ist er gar ein »Back-Philosoph«.