Ein bisschen langweilig ist es ja schon im mecklenburgischen Fürstenhagen, einem Dorf, das keine hundert Einwohner zählt und dessen akribisch ausgeschilderter »Dorfrundgang« an Koppeln, Ställen und einem verlassenen Kinderspielplatz vorbeiführt. Highlight des Rundgangs: ein dreibeiniger Hund. Kneipe, Bäckerei oder Marktplatz sucht man vergeblich. So ist es ganz passend, dass das Hotel »Alte Schule« wirklich in einer alten Schule untergebracht ist: Wo die Langeweile sich einmal eingenistet hat, ist sie so leicht nicht wieder zu vertreiben.
Für einen kurzen Erholungsurlaub ist die »Alte Schule« aber gerade deswegen genau das Richtige. Das Restaurant heißt »Klassenzimmer«, geschlafen wird im Biologie- oder Geografieraum – mit Karten an der Wand und Physikbüchern im Regal. Kein Luxus auf den Zimmern, auch das Frühstück ist schlicht – im besten Sinne: Bircher Müsli, Kirschmarmelade und Apfelmost, alles selbst gemacht, etwas Käse und Radieschen aus dem Garten. Danach kann man an einem der umliegenden Seen gemütlich die Stunden bis zum Abendessen zu zählen. Das Abendessen ist das Beste hier. Küchenchef Daniel Schmidthaler hat einen Michelin-Stern, er verarbeitet Wild, Fisch, Pilze, Kräuter und Gemüse aus der Region zu außergewöhnlichen Gerichten.
Und vielleicht trifft man bei einem der Waldspaziergänge rund um Fürstenhagen sogar die Bundeskanzlerin, ihre Datscha ist nicht allzuweit entfernt.
Hotel Alte Schule
Zur Alten Schule 5 – OT Fürstenhagen
17258 Feldberger Seenlandschaft
Tel. 039831/2 20 23
DZ inkl. Frühstück ab 110 Euro pro Nacht
hotelalteschule.de