Langeweile kann so wunderbar sein. Denn ohne sich im schläfrigen Burgund etwas einsam zu fühlen, hätten die Besitzer des »Château de la Resle«, Johan Bouman und Pieter Franssens, ihr Zuhause wohl nie für Fremde geöffnet. Nachdem sie ihre Heimat Niederlande gegen Frankreich getauscht und das alte Gebäude aus dem 17. Jahrhundert renoviert hatten, fiel ihnen erst auf, wie ruhig es rund um das Château eigentlich ist. Sie luden Freunde und Familie ein, aber die konnten ja nicht jede Woche kommen. Also eröffneten sie ein Bed & Breakfast, zumindest behaupten sie das, weil ihnen kein anderer Begriff für ihre zwei Zimmer und vier Suiten eingefallen ist. Doch eine Pension ist das bestimmt nicht. Bouman und Pieter haben Geld, Geschmack und von beidem viel. Das Geld stecken sie in ihre Kunstsammlung. Dazu gehören etwa die 40 bunt glasierten Käfer aus Ton, die im Treppenhaus hängen, und Fotografien, die an alte flämische Meister erinnern. Der Geschmack zeigt sich nicht zuletzt in der Ausstattung der Unterkunft: Der Boden im Bad ist aus weißen Kieselsteinen, das Geschirr am Frühstückstisch aus Porzellan, und die kupferfarbenen Kerzenständer auf dem Kamin kann man sogar kaufen – das »Château« hat seine eigene Designkollektion. Nach dem Schwimmen im Pool und dem Spazieren durch den Park sitzt man bei einem Glas Chablis vom Hausweinberg im Wohnzimmer – und wünscht sich, die Langeweile möge nie enden.
Château de la Resle,
Lieu dit La Resle,
89230 Montigny la Resle,
Frankreich,
Tel. 0033/6/86 11 29 22,
Zimmer ab 225 Euro,
www.chateaudelaresle.com